Regattabericht 2020? Unverhofft, kommt oft. Naja manchmal.
Dank einer Ausnahmegenehmigung des Ordnungsamtes und der Region Hannover konnte die erste Ranglistenregatta der O-Jollen 2020 durchgeführt werden.
Es ist Ende Mai. Normalerweise wäre ich schon seit 6 Wochen auf den Regattabahnen Deutschlands unterwegs. Coronabedingt ging das nur leider nicht. Mit Abstand, Hygiene und dem Einhalten der Regeln konnte beim SLSV Steinhude auf dem Steinhuder Meer Regatta gesegelt werden.
Das Boot aufzubauen war kein Problem. Alle Handgriffe saßen noch.
Am Samstag war nun der erste Start. Wir segelten auch pünktlich 12:00 Uhr hinaus. Nur leider, vor uns starteten die FD’s, war der Wind nicht stabil genug. Zwei Starts wurden abgebrochen und wir saßen bis 14:30 Uhr in den Jollen und warteten. Aber die Geduld der Wettfahrtleitung zahlte sich aus. Wahrscheinlich hatten sie auf dem Startpram auch ein elektronisches Hilfsmittel. Der Wind setzte von 2 bis in Böen 4 Bft ein und wir konnten zwei Läufe Up and Down segeln. Und ich erinnerte mich, was Dirk zu mir sagte: Orientiere dich bei Gewässern ohne Landnavigation am Kompass! Merke dir die Gradzahl und entscheide bei großen Abweichungen auf der Kreuz, ob Wende oder Nichtwende. Da ich die Starts immer mit entsprechendem Abstand durchführte, gelang es mir im Nachhinein doch noch, einige Segelkameraden wieder einzuholen. 2 Wettfahrten konnten gesegelt werden und ich belegte die Plätze 27 und 30 von 42 gestarteten O-Jollen. Das Feld war mit  vielen guten und sehr guten O-Jollenseglern aus Deutschland und den Niederlanden stark besetzt.
Keine gemeinsame Feier am Abend, kein gemütliches Zusammensein, das war schon sehr ungewöhnlich für eine Regatta aber notwendig für die entsprechende Genehmigung.
Am Sonntag war dann 11:00 Uhr Start und mit dem Wind sah es ganz gut aus. Es waren 3 Bft angesagt, die auch im Wesentlichen durchhielten. Und wieder war die Arbeit mit dem Kompass Gold wert. Auf der Zielkreuz der abgekürzten dritten Wettfahrt kam ein ziemlich starker Dreher, den ich gar nicht so eingeschätzt hatte, aber die Zahlen lügten nicht. Schnell eine Wende und direkt zur Tonne 1, der Zieltonne. Jetzt hätte ich die Regeln aus dem Wettfahrtleiterseminar gut gebrauchen können. Wie war es richtig? Tonne runden oder reichte das Durchfahren der Linie Bahnmarke – Zielschiff? Leider hatte ich es falsch in Erinnerung und verschenkte somit noch 3 Plätze. Am Ende war es Rang 18 und im vierten Lauf Rang 20.
Mein selbst gestecktes Ziel, im zweiten Drittel zu landen, war mit Platz 26 gelungen.
Die Siegerehrung erfolgte ohne „körperlichen“ Glückwunsch trotzdem mit entsprechender Würdigung der Bestplatzierten.

Frank (O GER 68)