Bericht zur offenen Landesmeisterschaft der Olympiajollen Sachsen-Anhalt vom 30.06. -01.07.2007

Zur Siegerehrung 2006 versprochen und gehalten: Es gab Wind!!! Und was für Wind war…

Bei durchschnittlich 4 Bft und in Böen bis zu 6 Bft war der Samstag ein idealer Segeltag. Die ersten beiden Läufe gewann Hollie und nach Kaffee und Kuchen flog Donald durchs Feld. Es gab auch einige Kenterungen, dank aufmerksamer Rettungsboote (Danke!) aber ohne Schaden. Ein O- Jollie testete sogar zwei mal die Wassertemperatur und sorgte so für hinreichend nicht immer ernst gemeinten Gesprächsstoff.
Der Abend mit warmen Büffet, Leckeren vom Schwein, geräucherter Forelle, Freibier und belebenden Getränken endete mit musikalischer Unterstützung erst am nächsten Morgen.
Mit etwas Verspätung setzte dann am Sonntag der Wind ein. Er wehte mit 2 Bft , was den strapazierten Muskeln gut bekam. Jochen kam mit der schwierigen Windrichtung am besten zurecht. Leider kam es am Zielschiff zu einem Missgeschick, so dass der letzte Lauf mit Schiedsrichterurteil zu einem Ergebnis kam. Holger Kalinna konnte so doch noch seinen verdienten Erfolg vor Jochen Pirner und Donald Lippert feiern.
Bester Sachsen- Anhaltiner wurde Göran Freise (4.), bester Segler vom ausrichtenden Verein SG Seeburg e.V. Dirk Schmidtchen (8.).
Im nächsten Jahr findet die Regatta wieder am Süßen See statt. Bis dahin ….

Frank Ratzsch, Sportwart

 

Stimmungsbericht: Sachsen – Anhaltische LM auf dem Süßen See 2007

Hallo Leute, da bin ich mal wieder. Wie die Jungfrau zum Kinde, kam ich diesmal zu 3. Platz und wandle meine Gedanken in digitale Daten. Ist übrigens gar nicht sooo schwer. Wie ihr alle schon gelesen habt, hat selbst „Knut“ es das erste Mal geschafft. SUPER…

Nun gut, über den Anreiseabend/Nacht kann ich diesmal leider nicht berichten, da ich zu meines Onkel 65-sten geladen war und mich erst gegen 23 Uhr aus dem Staub machte. Am Süßen See angekommen (2:00Uhr) war es zu meinem Entsetzen absolut still in der Wagenburg und am Tresen. Na bitte, dann probieren wir es mal mit „Ausschlafen“. Das erste Geräusch was ich am Morgen vernahm war eine piepsige Stimme die mir wohl vertraut war.

Jemand rief völlig erfreut: „Dooondald is ja daaa!“. Wenigstens klein Timmi (Freise Jr.) hat mich offensichtlich vermisst. Doch kurze Zeit später konnte ich auch die vertrauten Gesichter begrüßen, die ich mindestens 5 Tage nicht gesehen hatte. Welche Freude…

Das angesagte Regen-Wetter kam Gott sei Dank nicht und wir fuhren 2 Läufe bei 3-4 Bft. Vorne ging es hin und her zwischen Manni, Holli und mir. Holli stellte uns aber im Ziel beide Male sein Heck zur Schau. Wie hieß es schon am Traunsee in den Zeitungen: „O-1403 das schnellste Schiff aus Berlin“. Als Überraschungsgast war Frank und sein Schwager Schmidtchen (wahrscheinlich mit Heimvorteil) mehrfach unter den Top-Ten zu sehen, welche Freude in den Gesichtern. Wolfgang mit seinem neuen Schiff O-1450 hatte leider die eine oder andere Baustelle in seinem Schiff die ihm (für seine Verhältnisse) mächtig viele Punkte einbrockte. Das konnte nur „Lola“-Thomas toppen, indem er sein Boot pro Wettfahrt auf die Seite drehte um nachzusehen, ob das Schwert noch unten rausschaute. Evtl. sollte bei böigen Winden der Niederholer etwas fester angesetzt werden. Ich habe Bilder gesehen, da hätt´ ich geschworen, er hat gar keinen Niederholer. Nun gut, nach zwei Läufen wartete Kaffee und Kuchen auf uns. Knute wäre begeistert gewesen. Frisch gestärkt zum dritten Lauf. Viele waren noch am Steg, da kam schon das Zeitsignal. Aber kein Problem, der Start war in ca. 2 Minuten erreicht. Göran führte, Holli zweiter, dann ich. Kurz vor der Leemarke machte ich dann aber noch einen rutschigen Leedurchbruch. Holli dachte offensichtlich, dass ich so schnell nicht aus „Überschallgeschwindigkeit“ abbremsen könne und an der Marke vorbeifliege und wollte wieder innen reinschnipsen. Dieses Manöver blieb ihm aber im Halse stecken und er ließ voll Ehrfurcht die folgenden 3-4 Boote vorbei. Das es nicht lange dauert bis er sich wieder aufrappelt, dachte ich mir und machte mich auf dieser Kreuz „gekonnt“ über Links aus dem Staub. Auf der Vorwind halste ich gleich, fuhr die andere Seite aus und war von da an nur noch schwer von meinen Verfolgern auszumachen. Göri und Manni konnten sich nicht erwehren und mussten Holli ziehen lassen. Kuddel konnte seine Pfunde in die Waagschale werfen und fuhr locker unter die ersten Sechs. Die letzte Runde war noch einmal Halsenzittern angesagt. Genau an der Tonne kam der Wind und mein Argus bockte zur Belustigung meiner Verfolger etwas und nur durch straffe Zügel manövrierte ich mich um die Boje. Dann hieß es noch ein letztes Mal für diesen Tag: „Gib Strippe! Oder, lass jucken!“. Das war ´ne geile Rutsche zum Leefass, sag ich euch. Was gabs noch so? Ernst fuhr eine souveräne 8-er Serie, Olaf Bertallot O-1442 schlug sich als Neuzugang beachtlich mit der ersten Hälfte rum und Raul O-1246 kam schon besser mit Hängewind klar.

Wie auch schon in der Vorjahren blieben wieder mal keine Wüsche offen. Wie viele helfende Hände dort die Verköstigung der Segler und ihrer Familien übernahmen ist immer wieder beeindruckend. Einen riesen Dank an alle Beteiligten. Disco gab’s abends auch noch und viele kleine und große Flaschen freuten sich über die lebensrettende Mund-zu-Mund-Beatmung. Es kamen wohl alle ohne Blessuren in die Zelte und Womos zur Nachtruhe.

Der Sonntag begrüßte uns mit „Spiegel auf See“. Das kannten wir ja schon aus den Vorjahren. Jedoch machte sich ein feiner, gemeiner, launiger Wind auf, uns noch zwei Wettfahrten zu bescheren. Heute erwachte Jochen vollends und fuhr zu Höchstleistungen auf. Raule war auch ständig mit vorne. Holli sammelte einige Punkte und ich benahm mich anständig.

Ein Wehrmutstropfen war leider das letzte Rennen. Als O-Kurs mit Zusatzdreieck gestartet, wollte die Wettfahrtleitung uns nicht ins Ziel lassen. Die blaue Flagge wurde nicht gesetzt.

Tja was machen die Segler da. Sie hängen noch ´ne Vorwind hinten dran. Die nutzte ich um mich auf den Ersten vorzuschlawienern und gewann den Lauf vor Jonny und Knuddel-Roland. An Land kümmerte ich mich dann erst mal um das Sieger-Bier (dachte ich). Doch weit gefehlt, da Jochen seine Kräfte nur für drei Runden eingeteilt hatte, forderte er Wiedergutmachung. Damit war ich prinzipiell einverstanden, doch zu meiner Überraschung wurde leider die vorletzte Leemarkenrundung als Zieleinlauf gewertet, da von der Luvmarke (eigentlich Ziel) keine Liste geschrieben wurde. Und so wurde ich statt Erster „nur“ Dritter. Welche Schmach. 😉 Da wir alle nach Hause wollten verpackten wir lieber unsere Boote und ehrten die Sieger und Platzierten.

Aber eins sag ich euch. Ab jetzt gibt’s kein Bier mehr vor der offiziellen Siegerehrung.

Euer Lippi O-599